Ausgangslage:

Die vorhandene Grunstücksstruktur entsprach nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Unwirschaftliche Grundstücksgrößen und -formen, mangelnde Erschliessung und fehlende Abmarkung prägten das Bild.

1985/86 scheiterte ein freiwilliger Landtausch an der Uneinigkeit untereinander und an den zunehmenden erkennbaren Problembereichen. Auf Grund dessen wurde 1987 das vereinfachte Neuordnungsverfahren Walkersbach eingeleitet.

Ziele:

- Zusammenlegung des zersplitterten Grundbesitzes.

- Schaffen und sichern einer Felderschließung.

- Schaffen notwendiger Entwässerungseinrichtungen mit Wasserrückhaltebecken

- Stabilisieren und verbessern des Naturhaushaltes, sowie ansprechende landschaftsästetische Gestaltung der Flur

Bodenordnung: Die Neueinteilung der Felder war einigen Rahmenbedingungen wie Ranken, Baumreihen und Hopfengärten unterworfen. Die Lage des Wirschaftshofes war ebenfalls eine Bedingung um möglichst kurze Anfahrtswege zu erzielen. Die Ranken und bestehenden Baumreihen wurden dadurch erhalten, dass im Zuge der Neuverteilung die Grenzen möglichst an die Ranken gelegen wurde. Es gelang sogar in einigen Fällen eine hangparallele Bewirtschaftung. Dadurch kann ein Beitrag zum Erosions- und Ressourcenschutz erzielt werden. Die neuen Grenzen wurden in die Natur übertragen und dort dauerhaft vermarktet. Es konnte mit größtenteils erstmals eine Grenzsicherung erreicht und sichtbar gemacht werden. Gleichzeitig leistete die Teilnehmergemeinschaft durch die Vermessungsarbeiten einen wertvollen Beitrag zur Erstellung des flächendeckenden digitalen Kartenwerks in Bayern.

Wegebau: Es waren viele Grundstücke bisher nur über sogenannte "Fahrten" erreichbar, die immer Unstimmigkeiten bei den Besitzern wegen verschiedener Anbaumethoden bewirkten. Es wurden ein Wegenetz vn 7,5 km meist auf alter Trasse geschaffen. Es können jetzt alle Grundstücke auf öffentlichen Wegen angefahren werden. Die Wege wurden in naturverträglicher Schotterbauweise gebaut und erstmals auch mit Entwässerungsgräben bzw. Wasserrückhaltebecken ausgestattet. Dies bewirkte, dass der Ort vor Überschwemmungen bei Gewitterregen weitgehend verschont bleibt.

Landschaftspflege: Darauf wurde großes Augenmerk gesetzt. Wir pflanzten eine 700 Meter lange Hecke nördlich von Walkersbach. In Eigeninitiative hat ein Landwirt Baum- und Buschalleen bis ins Dorf gepflanzt. Das Wasserwirtschaftsamt kaufte 2,7 ha Fläche, die an die Ilm verlegt wurden um die Gewässer von Einschwemmungen zu schützen. Sie dienen zugleich als Retensionsraum. Entlang des Giesgrabens legte die Teilnehmergemeinschaft ebenfalls Uferstreifen. Im Süden des Ortes befindet sich eine neu angelegte Streuobstwiese. Das pflanzen der Bäume, Büsche und Sträucher erfolgte in Eigenleistung und zum Teil mit den Jungjägern des Landkreises mit Landrat Rudi Engelhard.                                                                                                                               HH