Altes erhalten - Neues gestalten - Chancen nutzen

Unter diesem Titel steht in Walkersbach seit der Anordnung am 1.08.2000, die “Dorfereneuerung Walkersbach”. Schon im Vorfeld bereiteten sich die Walkersbacher durch ein Seminar an der Schule für Land- u. Dorfentwicklung in Tierhaupten intensiv auf die DE vor. Hier wurde eine Bestandsaufnahme erstellt und bereits Vorstellungen entwickelt, wie sich unser Dorf fortentwickeln kann. Mittels Fragebogen an alle Haushalte konnte eine Prioritätenliste unserer Wünsche erstellt werden. Das nunmehr beauftragte Architekturbüro, Heinz Kindhammer, fertigte auf der Grundlage dieses Fragebogens und einer Bestandsaufnahme des Ist - Zustandes, das sogenannte Leitbild der Dorferneuerung, an.

Dieses Leitbild ist das Gerüst der DE Walkersbach und gliedert sich in folgende Leitsätze:
- Geschichte erforschen, Brauchtum und Tradition bewusst machen und erhalten
- Lebendige Heimat schaffen durch Gemeinschaftssinn
- Unser Dorf soll für alt und jung attraktiv sein, gemeinsam sind wir stark und fit

   für die Zukunft.
- Beruhigung des Verkehrs auf der Kreisstrasse für ein vernünftiges Miteinander

   von Mensch und Verkehr. - Schaffen einer Ortsmitte, Verbesserung der

   Verkehrsverbindungen und des Wegenetzes.
- Unsere Landwirtschaft soll auf eigenen Füssen stehen können. Sie ist ein

   unverzichtbarer Teil der Zukunft  unserer Heimat.
- Was wir für Handwerk und Gewerbe am Ort selbst können, müssen wir auch

   selbst tun und nützen.
- Erhalt/Umnutzung/Neubau, maßvoll zielgerichtet, traditionell und zeitgemäß für

   jung und alt.
- Gesunde Lebensgrundlagen und eine abwechslungsreiche Landschaft sind inzwischen zu entscheidenden - auch wirtschaftlichen - Standortfaktoren geworden. Dorferneuerung muss ganzheitlich planen.


Die Leitsätze wurden durch die Direktion für Ländliche Entwicklung konkretisiert und sind Grundlage für die Projektzielsetzung und die damit verbundene Finanzplanung.
Als öffentliche Maßnahmen sollen durchgeführt werden:
Bau der Ortsstraße mit Gehweg zur Verkehrssicherheit, Erneuerung von Ortsseitenstraßen, Neugestaltung des Dorfplatzes als Treffpunkt für alle.
Zusätzlich werden private Maßnahmen in den Maßnahmenkatalog, wie Hofraumgestaltung, Umbauten von Altgebäuden, Energiesparmaßnahmen in Gebäuden, etc., aufgenommen. Die Sanierung der Friedhofsmauer mit Eingang, sowie die Renovierung des Kriegerdenkmales werden von den jeweiligen Trägern durchgeführt und entsprechend gefördert. Dazu gehört auch der Bau eines Pfarr- und Dorfheimes.


Ablauf der Dorferneuerung Walkersbach


1.8.2000 Anordnung der DE Walkersbach. mit einem Maßnahmenkonzept von 1.150.000,- DM. Die Stadt Pfaffenhofen beteiligt sich bei den öffentlichen Maßnahmen mit einer Co - Finanzierung von 50 %, bzw. beim Dorfplatz 40 %. Der Bau der Ortsdurchfahrt ohne Gehweg wird vom Landkreis finanziert.


14.9.2000 Vorstandswahl
Mitglieder:
Hans Hausl - örtlicher Beauftragter, Stichlmair Johann - Pflanzbaumeister, Obermaier Michael, Obermaier Franz.
Vertreter: Tietze Klaus, Moosmayr Maria, Winkler Sonja, Obermaier Irmgard.
Als Vertreter der Stadt fungiert der nunmehrige Stadtbaumeister Walter Karl.
Dem Vorstand steht der Vertreter der DLE, Technischer Amtsrat Josef Schillinger vor.
Neben dem Vorstand gibt es die Arbeitskreise:
Ortsdurchfahrt
- Sprecher: H. Hausl, Dorfplatz - Sprecher: Fritz Schiller, Ortschronik - Sprecherin: Angelika Steinmann, Dorfgemeinschaft - Sprecherin: Sonja Winkler, Weitere Arbeitskreise sind bisher nicht in Erscheinung getreten.


2001 - Bau der Ortsdurchfahrt mit Gehweg


Vor dem Ausbau

 
  Bedingt durch den Autobahnzubringer erfährt die Ortsdurchfahrt ein großes Verkehrsaufkommen mit teilweiser Überschreitung der Geschwindigkeit von 50 km/h. Ein großes Anliegen war deshalb die Sicherheit der Fußgänger zu verbessern. Die Straße war bisher ohne Gehweg und nur mit einem kleinen Seitenstreifen versehen.


2003 erfolgte der Ausbau der Seitenstrassen “Weite Gasse” und “Weinberg” Durch den Kanalbau waren sie in einem sehr schlechten Zustand. Gleichzeitig konnte durch den Bau die Wasserführung der beiden Straßen geregelt werden.
  Die Krönung unserer Dorferneuerung dürfte die Neugestaltung des Dorfplatzes, des Kirchberges und der Friedhofsmauer im Jahr 2004 sein.
  Ein besonders Anliegen war die Neugestaltung des Dorfplatzes mit der Friedhofsmauer, sowie der Ausbau des Kirchberges. Der bisherige Dorfplatz war sehr klein und nur ein Parkplatz. Die Friedhofsmauer mit ihrem grauen Sichtbeton war unansehnlich geworden. Sie musste auch wegen der Sicherheit erhöht werden. Der Kirchberg war ohne Fußgängerweg. Ebenso war keine Wasserführung vorhanden.


Wir wollten einen Platz als Treffpunkt für die Bevölkerung. Dabei sollte der Gießgraben wieder zur Geltung kommen. und Platz für einen Brunnen und dem Maibaum sein. Gleichzeitig sollten Parkmöglichkeiten für die Kirchenbesucher geschaffen werden. Dabei sollte der Platz keine Beton- und Pflasterwüste darstellen. Dies wurde im Arbeitskreis “Dorfplatz” sowie durch einen Malwettbewerb der Kinder, von uns erarbeitet und den Architekten in Form einer Wunschliste übergeben.
Nachdem der Platz nicht ausreichte erwarb die Stadt Pfaffenhofen von der Kirchenstiftung Walkersbach 600 qm auf Erbbaubasis. Zusätzlich bekamen wir von der Familie Roelofs 145 qm unentgeltlich für 30 Jahre zur Verfügung gestellt.
Leider musste der Dorfplatz unter dem Sparzwang der Stadt Paffenhofen leiden. Es mussten deshalb einige Abstriche gemacht werden. Doch auf den Maibaum wollten wir nicht verzichten. In Eigenleistung der Maibaumfreunde wurde deshalb das Fundament für dem Maibaum erstellt. Auch das Wasserrad am Brunnen wurde von einem Walkersbacher selbst angefertigt. Die Pflanzmaßnahmen wurden ebenfalls von uns Walkersbachern durchgeführt. Dies brachte dann doch eine gewisse Einsparung und wir konnten sogar den Dorfplatz unter dem von der Stadt vorgegebenen Kostenlimit bleiben. Eine großartige Leistung die zusätzlich noch das Gemeinschaftsgefühl förderte.

2. Bürgermeister setzt bei der Einweihung des Dorfplatzes das Wasserrad am Brunnen in Bewegung

Der neue Dorfplatz bei der Einweihung. Die Straße “ Kirchberg” im Vordergrund wurde asphaltiert. Der Gehweg und die Parkflächen vor dem Friedhof wurden mit Kleinsteingranit gepflastert. Ein großer Teil bekam eine wassergebundene Oberfläche (rechts). Gleichzeitig wurden mehrere Bäume entlang des Kirchbergs und vor allem auch am Dorfplatz gepflanzt. Der Brunnen befindet sich rechts etwas abseits (hier nicht mehr zu sehen).

Sehr gelungen ist die Friedhofsmauer, die von der Kirchenstiftung saniert wurde. Sie wurde leicht erhöht und mit Stützpfeilern versehen. Zugleich wurde ein Feinputz  angebracht. Zwischen den Stützpfeilern wurden Sitzbänke angebracht.
Im Bild hier sehen sie zusätzlich die Stadtkapelle bei der Einweihungsfeier.

Bereits jetzt kann man von einer total gelungenen Dorferneuerung Walkersbach sprechen. Als weitere Krönung und wohl zum Abschluss errichtet die katholische Kirchenstiftung mit Hilfe der Dorferneuerung und der Bischöflichen Finanzkammer Regensburg ein Pfarr- und Dorfheim. Dadurch kann eine weitere Forderung unseres Leitbildes erfüllt werden. Durch die zukünftige Möglichkeit wieder einen Raum für Zusammenkünfte zu haben, wird der Gemeinschaftssinn noch mehr gefördert.
  Die Dorferneuerung Walkersbach soll 2007 abgeschlossen sein.                                                                     HH